Mein Name ist Eva Morduhaev, ich habe im vergangenen Jahr mein Abitur abgeschlossen und bin im gleichen Jahr nach Israel geflogen um im Rahmen des Deutsch Israelischen Freiwilligendienstes ein Auslandsjahr zu absolvieren.
Ich arbeite im Ahava Jugenddorf. In diesem Jugenddorf leben ungefähr 200 Kinder, welche auf Grund von einer gestörten Jugend (häusliche Gewalt, Vergewaltigungen, emotionale Störungen und so weiter) hier untergebracht sind. Diese Kinder sind in 15 „Familien“ eingeteilt, welche von 2 Betreuern geleitet werden. Ich helfe den Betreuern bei der Alltagsbewältigung und bin für die Kinder eine stets präsente Ansprechpartnerin.
Weil die Kinder aus einem gestörten Familienhaus kommen, ist es unsere Aufgabe ihnen eine andere Umwelt zu zeigen, welche Liebe, Aufmerksamkeit, Spaß und Zusammenhalt beinhaltet.
Manchmal gibt es ruhigere Tage an denen man nur gemeinsam im Bett sitzt, Tee trinkt und gemeinsam redet, manchmal gibt es aber auch komplizierte Situationen in denen man Streitigkeiten beenden muss oder einfach sieht, wie schwer es einigen Kindern haben.
In meinen 5 Monaten habe ich eine gute Grundbasis für die Sprache erlernt und kann somit auch mit Kindern kommunizieren, welche kein English sprechen. Ich habe auch gelernt, wie man eine Bindung zu verschiedenen Charaktertypen aufbaut und richtige Werte vermittelt. Durch den ständigen Umgang mit Menschen, welche aus schwierigen Verhältnissen kommen, erlangt man einen tieferen Einblick in die emotionale Ebene und versteht wie wichtig es ist auf jedes Wort und jede Handlung zu achten, alles erlangt eine tiefere Bedeutung.
Nebenbei lernt man selbstständig zu sein, Verantwortung zu übernehmen, schnell und spontan in unbekannten Situationen zu handeln, ein Vorbild zu sein und Teamfähigkeit zu zeigen. Die eigene Persönlichkeit wird unheimlich gestärkt und man fängt an Kleinigkeiten, die einem vorher als selbstverständlich vorkamen, zu schätzen.
Im Grunde genommen gibt es zwei wichtige Eigenschaften, die den ganzen Tag über vorhanden sein müssen: Empathie und Menschlichkeit, denn nur dadurch sehen die Kinder was ein richtiges „Zuhause“ ist. Man versucht den Kindern Kraft zu geben, in denen man ihnen zeigt, dass sie nicht alleine sind und sie es nie sein werden.
Ich habe das große Glück ein Teil eines wichtigen Projektes zu sein, was vielen Menschen weiterhilft.